Was ist der Unterschied zwischen Lohn und Gehalt?
Den meisten Menschen ist es auf den ersten Blick relativ egal, ob sie von ihrem Arbeitgeber Lohn oder Gehalt bekommen – Hauptsache, das Geld ist am Ende oder Anfang des Monats pünktlich auf dem Konto. Doch bei genauerer Betrachtung gibt es einige Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt, die Sie als Arbeitnehmer kennen sollten. Im folgenden Artikel erfahren Sie deshalb mehr darüber, was es mit den verschiedenen Arten der Vergütung auf sich hat.
Die Definitionen von Gehalt und Lohn
Wenn Sie von Ihrem Arbeitgeber zum immer gleichen Zeitpunkt – in der Regel am Monatsanfang oder am Monatsende – dasselbe vereinbarte Arbeitsentgelt bekommen, spricht man in der Arbeitswelt von Gehalt. Für diese Zahlung ist es unerheblich, ob Sie mehr oder weniger als im Vormonat geleistet haben; außerdem spielt es keine Rolle, wie viele Arbeitstage der jeweilige Kalendermonat umfasst hat. Obwohl das Gehalt grundsätzlich immer gleich hoch ausfällt, sind allerdings Abweichungen möglich – zum Beispiel durch vertraglich vereinbarte Prämien, Zusatzleistungen oder Sonderzahlungen, die der Arbeitgeber zusätzlich gewährt.
Im Gegensatz dazu ist Lohn an Ihre Leistung als Arbeitnehmer gekoppelt. Dabei sind verschiedene Modelle möglich. Die Höhe Ihres Einkommens kann dann zum Beispiel von den geleisteten Stunden abhängig sein, die Sie in der Arbeit verbracht haben. Man spricht dann auch vom Stundenlohn. In produzierenden Unternehmen ist hingegen eine Vergütung nach Stückzahl häufig üblich. Das bedeutet: Je mehr Sie pro Stunde geleistet haben, desto höher wird Ihr Lohn ausfallen. Diese Form der Vergütung bezeichnet man auch als Akkordlohn. Durch die Abhängigkeit des Lohns von Ihrer Arbeitsleistung fällt dieser in der Regel jeden Monat unterschiedlich aus. Je nachdem, wie viele Arbeitsstunden Sie geleistet haben oder wie gut die Auftragslage für das Unternehmen war, können Sie mit einem höheren oder niedrigeren Lohn rechnen.
Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt
Der wesentlichste Unterschied zwischen Lohn und Gehalt betrifft also die Höhe des Betrags, der vom Arbeitgeber ausbezahlt wird. Darüber hinaus können sich die beiden Zahlungen hinsichtlich des Auszahlungszeitpunktes unterscheiden. Gehalt landet dabei in der Regel einmal pro Monat auf dem Konto, wohingegen Lohn auch wöchentlich oder sogar täglich ausbezahlt werden kann. Da für die Zahlung von Lohn allerdings die geleisteten Stunden ausschlaggebend sind, wird dieser immer rückwirkend überwiesen. Gehalt hingegen kann je nach Regelung im Arbeitsvertrag auch im Voraus bezahlt werden.
Eine weitere Unterscheidung ergibt sich aus den Branchen, in denen Arbeitnehmer tätig sind. In der Regel erhalten Angestellte Gehalt, wohingegen Arbeiter Lohn beziehen. Dies ist jedoch juristisch nicht relevant und wird meist nur noch umgangssprachlich unterschieden. Gehalt kriegen Menschen meist in kaufmännischen Berufen, wohingegen Lohn in gewerblichen Branchen ausgezahlt wird. Selbstständige sind von diesen Begriffen hingegen gar nicht betroffen: Sie erhalten weder Lohn noch Gehalt, da es sich dabei um Zahlungen eines Arbeitgebers an einen Arbeitnehmer handelt. Letztendlich klärt der jeweilige Arbeits- oder Tarifvertrag, ob in einem bestimmten Unternehmen Lohn oder Gehalt bezahlt wird.
Ein weiterer Unterschied zwischen Lohn und Gehalt bezieht sich auf die Gehaltsabrechnung. Diese fällt bei der Zahlung von Lohn üblicherweise umfangreicher aus, weil Arbeitnehmer nachvollziehen können müssen, wie sich ihr Einkommen zusammensetzt. Deshalb findet sich dort pro Abrechnung eine ausführliche Berechnung, die die geleisteten Arbeitsstunden oder die sonstige relevante Arbeitsleistung sowie den vereinbarten Stundenlohn enthält.
Keine Unterschiede zwischen Lohn und Gehalt werden hingegen bei der Berechnung von Steuern und Sozialabgaben gemacht. In beiden Fällen wird der jeweils fällige Betrag direkt vom Arbeitsentgelt abgezogen.
Auch im Krankheitsfall spielt es keine Rolle, ob Sie Lohn oder Gehalt beziehen. Das Entgeltfortzahlungsgesetz sorgt dafür, dass Sie mindestens sechs Wochen lang keine Gehaltseinbußen hinnehmen müssen, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können. Lediglich die Berechnung erfolgt auf verschiedene Arten: Während bei Gehaltsempfängern in Arbeitstagen gerechnet wird, sind für Lohnbezieher die Stunden, die sie voraussichtlich leisten würden, ausschlaggebend. Berechnungsgrundlage ist dabei der Vormonat.
Lohn: Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer
Lohn hängt von der erbrachten Leistung ab. Das bedeutet, fleißige oder flotte Arbeitnehmer haben bei diesem Modell die Möglichkeit, für ihren Eifer zusätzlich entlohnt zu werden. Auf der anderen Seite kann genau das auch schnell zum Nachteil werden, denn wenn das Unternehmen gerade unter einer schlechten Auftragslage leidet, müssen auch die Arbeitnehmer mit weniger Einkommen rechnen. Der Verdienst wird dadurch weniger planbar, was den Alltag und die Finanzplanung erschweren kann.
Gehalt: Vor- und Nachteile für Arbeitnehmer
Gehalt geht mit mehr Sicherheit für Arbeitnehmer einher, denn auch eine schlechte Auftragslage wirkt sich nicht auf ihren Verdienst aus. Deshalb wirkt sich Gehalt häufig auch positiv aus, wenn es um die Gewährung von Finanzierungen oder Krediten geht. Auf der anderen Seite kann es für Angestellte demotivierend sein, wenn ihre Arbeitsleistung nicht entsprechend finanziell gewürdigt wird, vor allem dann, wenn offensichtlich ist, dass sie mehr leisten als einer ihrer Kollegen. Zudem ist in manchen Arbeitsverträgen geregelt, dass Überstunden bis zu einer festgelegten Anzahl Bestandteil des Gehalts sind und nicht separat vergütet werden. Das wirkt sich negativ auf die Bereitschaft von Arbeitnehmern aus, Mehrarbeit zu leisten.
Fazit: Verschiedene Arten von Arbeitsentgelt
Die beiden Begriffe „Lohn“ und „Gehalt“ werden von vielen Menschen als Synonym verwendet, dabei gibt es durchaus einige Unterschiede, die für Arbeitnehmer eine Rolle spielen. Ob Sie selbst Lohn oder Gehalt beziehen, können Sie nicht bestimmen. Vielmehr hängt es von der Branche ab, in der Sie arbeiten. Der größte Unterschied zwischen Lohn und Gehalt bezieht sich auf die Zahlungsgrundlage: Gehalt wird in seiner Höhe im Arbeitsvertrag festgelegt, während bei Lohn in der Regel ein Stundenlohn vereinbart wird. Je nachdem, wie viele Arbeitsstunden Sie dann tatsächlich pro Monat, Woche oder Tag leisten, fällt Ihre anschließende Vergütung aus. Die Höhe oder Berechnung der Steuern und Sozialabgaben ist von der Verdienstart jedoch unabhängig und erfolgt bei beiden Varianten gleich.
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