Next Level: Spielerisch in die Ausbildung

Game-Based Assessments machen die Bewerbung zur Challenge – fair, digital und voll im Trend. Foto: Google AI Studio

Immer mehr Unternehmen setzen bei der Bewerbung auf einen überraschenden Ansatz: Game-Based Assessments. Statt klassischer Tests erwarten Bewerber interaktive Minispiele, die Fähigkeiten wie Konzentration, logisches Denken, Reaktionsvermögen und Problemlösekompetenz erfassen. Was auf den ersten Blick wie ein Freizeitvergnügen wirkt, entpuppt sich als innovatives Auswahlverfahren mit wissenschaftlicher Basis.

Was sind Game-Based Assessments?

Game-Based Assessments sind kurze, digitale Spiele, die gezielt bestimmte Soft Skills und kognitive Fähigkeiten erfassen. Sie dauern in der Regel 10 bis 20 Minuten, sind intuitiv bedienbar und erinnern optisch eher an eine App als an einen klassischen Eignungstest. Spielerisch wird geprüft, wie Bewerbende denken, Entscheidungen treffen und mit Herausforderungen umgehen.

Welche Fähigkeiten werden getestet?

Unternehmen nutzen diese Methode, um ein vielschichtiges Bewerberprofil zu erhalten. Im Fokus stehen:

  • Konzentrationsfähigkeit: Mehrere Runden fokussiert meistern
  • Logisches Denken: Muster erkennen und Zusammenhänge verstehen
  • Problemlösekompetenz: Lösungen unter Zeitdruck finden
  • Reaktionsschnelligkeit: Schnelles Handeln in Stresssituationen
  • Stressresistenz: Kühlen Kopf bewahren, auch wenn es hektisch wird

Ein typisches Beispiel: Ein Spiel zeigt für Sekunden Symbolteile, danach muss entschieden werden, welches Muster angezeigt wurde. Alternativ simuliert ein Spiel Kundenkontakt im Verkauf, wobei Prioritätensetzung, Freundlichkeit und Kommunikationsfähigkeit bewertet werden.

Warum setzen Unternehmen auf spielerische Auswahlverfahren?

Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • Fairness: Viele Spiele sind sprachneutral und unabhängig von Schulnoten – ideal für einen chancengerechten Start
  • Authentizität: Die Tests reduzieren Leistungsdruck und fördern ehrliches Verhalten
  • Wissenschaftlicher Hintergrund: Seriöse Assessments basieren auf validierten psychologischen Modellen
  • Motivation: Studien belegen eine bis zu 30 % höhere Beteiligung, wenn Bewerbende spielen statt pauken

Wo kommen Game-Based Assessments zum Einsatz?

Abhängig vom Berufsfeld variieren auch die Spieltypen:

  • Reaktionsspiele (z. B. „Klick bei grün“): Typisch für Lagerlogistik, Maschinenführung oder andere Berufe mit hohem Tempo
  • Logikpuzzle (z. B. „Welche Figur passt nicht?“): Besonders bei IT-Berufen, Mechatronik, Technik
  • Simulationen (z. B. Kundeninteraktion): Eingesetzt in kaufmännischen Berufen, im Einzelhandel oder Servicebereich

Wie ist die Rückmeldung gestaltet?

Anstelle von klassischen Punktwerten gibt es meist eine qualitative Auswertung, z. B.:

  • „Ausgeprägte Entscheidungsstärke“
  • „Sehr gute Problemlösungsfähigkeit“
  • „Hohes Maß an Stressresistenz“

Diese Rückmeldungen können hilfreich im Vorstellungsgespräch verwendet oder im Anschreiben aufgegriffen werden.

So gelingt die Vorbereitung – ganz ohne Gaming-Skills

Auch wenn keine Spielerfahrung nötig ist, hilft eine gute Vorbereitung:

  • Ruhiger Arbeitsplatz mit stabiler Internetverbindung
  • Getränk bereitstellen, um konzentriert zu bleiben
  • Konzentrationsübungen wie „Lumosity“ oder „Elevate“ vorab nutzen
  • Gelassenheit bewahren – es ist ein Spiel, kein Examen

Game-Based Assessments – Chance statt Hürde

Gerade für Bewerbende mit nicht perfekten Schulnoten bieten diese Assessments eine echte Chance, Stärken sichtbar zu machen, die im Zeugnis nicht erkennbar sind. Sie fördern Gleichberechtigung, verringern Prüfungsstress und ermöglichen Unternehmen eine genauere Einschätzung der individuellen Eignung – jenseits reiner Faktenlage.

Tipp: Game-Based Assessments ausprobieren

Auf cybertest.de oder reetest.de gibt es kostenlose Demospiele, mit denen sich Interessierte unverbindlich vorbereiten und ein Gespür für den Ablauf entwickeln können – ganz ohne Bewerbungsdruck.