Wie begründen Sie einen Jobwechsel im Vorstellungsgespräch?
Sie gehen flexibel durch das Leben und sind für Veränderungen aufgeschlossen. Daher streben Sie auch beruflich nach neuen Horizonten. Doch nicht immer ist es einfach, Arbeitgeber vom Willen zur Veränderung zu überzeugen. Denn Firmenchefs sind meist eher an Mitarbeitenden interessiert, die ihnen über eine lange Zeit hinweg verlässlich erhalten bleiben. Wie es dennoch gelingt, im Vorstellungsgespräch den Jobwechsel überzeugend zu begründen, verraten wir Ihnen hier.
Motivation für den Jobwechsel: Welche Gründe sprechen für eine berufliche Veränderung?
Suchen Sie im Beruf nach neuen Herausforderungen, ist das mitunter ein Grund für die Bewerbung bei einem anderen Arbeitgeber. Denn nicht immer bestehen im selben Unternehmen Möglichkeiten für eine berufliche Veränderung, die Sie zufriedenstellt. Eine berufliche Weiterentwicklung erfordert nicht selten den Wechsel des Arbeitgebers, wenn höherwertige Stellen im Betrieb schon alle langfristig besetzt sind. Doch auch innerhalb der Firma bringt eine Bewerbung auf eine freie Position oft frischen Wind in die Karriere.
Eine Wechselmotivation entsteht zum Beispiel aus dem Wunsch heraus:
- einer Monotonie zu entgehen
- neue Erfahrungen zu sammeln
- sich beruflich weiterzuentwickeln
- eine höherwertige Position einzunehmen
- sich örtlich zu verändern
- etwas Neues auszuprobieren
- berufliche Fähigkeiten ausbauen
Streben Sie den Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber an oder wechseln Sie die Branche, sollten Sie schon im Bewerbungsschreiben Ihre Wechselmotivation begründen. Werden Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen, kommt es auf die richtigen Formulierungen an, um die Ziele, die Sie mit der Veränderung verbinden, überzeugend darzustellen.
Vor- und Nachteile eines Jobwechsels
Ein Jobwechsel hat Vorteile, denn Sie
- erweitern durch die Veränderung Ihren Horizont,
- zeigen, dass Sie sich etwas Neues zutrauen
- und entgehen einer Monotonie, die sich durch immer wieder gleiche Tätigkeiten auf der bisherigen der Stelle eingestellt hat.
Doch sind mit dem Wechsel des Jobs auch Nachteile verbunden, die Sie vorher bedenken sollten.
Mögliche Beispiele für Nachteile sind:
- weiterer Anfahrtsweg an den neuen Arbeitsplatz
- Stress durch hohe Herausforderungen beim Erlernen neuer Fähigkeiten
- Unsicherheiten, ob der neue Job tatsächlich zu einem passt
- Eingewöhnung in ein neues Arbeitsumfeld erfordert eine hohe Flexibilität
- neuer Arbeitgeber bietet keinen Fahrtkostenzuschuss, keine Arbeit im Homeoffice oder sonstige gewohnte Vergünstigungen
Um möglichen Nachteilen zu entgehen oder sie richtig einzuschätzen, ist es entscheidend, sich den Wechsel der Stelle gut zu überlegen und sich vor der Bewerbung mit allen Details im neuen Unternehmen vertraut zu machen. Bei der Bewerbung hilft es Ihnen, gut informiert zu sein, denn dann gelingt es Ihnen besser, den neuen Arbeitgeber von Ihrem Interesse für die ausgeschriebene Position zu überzeugen.
5 gute Gründe für den Jobwechsel und Formulierungstipps für das Vorstellungsgespräch
Im Bewerbungsgespräch überzeugen Sie den Firmenchef oder den Personalverantwortlichen, wenn Sie gut begründen, dass Sie die beste Besetzung für die ausgeschriebene Stelle sind. Nennen Sie den Grund für den Jobwechsel auf eine professionelle Weise, haben Sie gute Chancen, in die engere Wahl zu kommen.
Hier nennen wir Ihnen 5 gute Gründe für einen Jobwechsel und geben Ihnen zu jedem Grund eine passende Formulierung für das Bewerbungsgespräch oder das Anschreiben an die Hand.
Grund 1: Sie suchen nach neuen Herausforderungen
Ihre Bewerbung hat den Grund, neue Fähigkeiten zu erlernen und einen beruflichen Richtungswechsel anzustreben. In diesem Beispiel begründen Sie den Jobwechsel mit einem Willen zur Weiterentwicklung.
Tipp zur Formulierung: „Nach einer erfolgreichen Tätigkeit in meinem bisherigen Aufgabenfeld habe ich das Ziel, mich neuen Herausforderungen zu stellen, um meine Kompetenzen zu erweitern.“
Grund 2: Sie interessieren sich für einen Job in einer neuen Branche
Ihre Wechselmotivation zielt darauf ab, in einem neuen Aufgabenbereich tätig zu werden. Dann ist es nützlich, bisherige Erfahrungen zu erwähnen, auf die Sie aufbauen.
Tipp zur Formulierung: „Dieser Job gibt mir die Gelegenheit, meine bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten gewinnbringend in einer neuen Branche zu nutzen.“
Grund 3: Ihre Wechselmotive richten sich auf den Ausbau der fachlichen Kompetenzen
Sie streben einen Wechsel des Jobs im eigenen Unternehmen an, da Sie sich fachlich weiterentwickeln möchten. Diesen Willen zur beruflichen Weiterentwicklung bringen Sie im Bewerbungsgespräch zum Ausdruck.
Tipp zur Formulierung: „In meiner dreijährigen Tätigkeit im Einkauf möchte ich meine Kompetenzen ausbauen und bewerbe mich aus diesem Grund auf die Stelle im Vertrieb.“
Grund 4: Ihre Bewerbung zielt auf den Wechsel der Arbeitsumgebung ab
Sie stellen fest, dass Ihnen das Arbeitsklima im bisherigen Betrieb nicht mehr zusagt, und streben daher einen Wechsel in ein anderes Unternehmen an. Formulieren Sie Ihre Wechselmotive in jedem Fall zielgerichtet mit Blick auf die Zukunft, ohne den bisherigen Arbeitgeber anzugreifen.
Tipp zur Formulierung: „An der Mitarbeit in Ihrem Unternehmen reizen mich der offensichtlich spürbare Teamgeist und der Zusammenhalt unter den Mitarbeitern.“
Grund 5: Ihre Bewerbung hat private Gründe
Sie verändern sich beruflich, da Ihr Lebenspartner in eine andere Stadt zieht oder Sie sich verstärkt der Kindererziehung widmen möchten. Kommunizieren Sie diese Anlässe offen, bekommt der Personalverantwortliche ein genaues Bild von Ihren Wechselmotiven.
Tipp zur Formulierung: „Da ich mich neben meiner Berufstätigkeit der Erziehung meiner beiden Kleinkinder widmen möchte, bewerbe ich mich auf die Stelle in Ihrem familienfreundlichen Unternehmen. Mit einer Teilzeitbeschäftigung gelingt es mir gut, das Familienleben und die Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren.“
Häufige Jobwechsel? Wie begründen Sie sie im Vorstellungsgespräch?
Ein geradliniger Lebenslauf hat beim Jobwechsel grundsätzlich seine Vorzüge, denn er überzeugt Personalverantwortliche in Unternehmen von der Kontinuität des Bewerbers. Doch gibt es auch Arbeitgeber, denen eine Aufgeschlossenheit und ein Wille sowie die Fähigkeit zur Veränderung wichtig sind. Begründen Sie Ihre Motivation für die häufigen Jobwechsel gut und nachvollziehbar, gelingt es Ihnen, den neuen Chef zu überzeugen.
Stellen Sie dar, wie die Jobwechsel Ihre berufliche Weiterentwicklung unterstützten, ist das ein Pluspunkt. Haben Sie zum Beispiel bisher Erfahrung im nationalen Vertrieb gesammelt, ist es für Sie eine Chance zur Weiterentwicklung, wenn Sie künftig im Außenhandel tätig sind. Ihre bisherigen Fähigkeiten sind eine Basis, auf der Sie im neuen Unternehmen aufbauen. Begründen Sie dies im Vorstellungsgespräch gut und mit einem Ziel, das in die Zukunft gerichtet ist, hinterlassen Sie damit einen positiven Eindruck.
In einigen Branchen, zum Beispiel in kreativen Berufen, ist ein häufiger Jobwechsel sogar üblich und förderlich für die Karriere. Streben Sie einen Jobwechsel in einem Bereich an, der sich eher durch Beständigkeit auszeichnet, nützt es Ihnen, wenn Sie bereits in mehreren thematisch ähnlichen Jobs tätig waren. Führen Sie diese lückenlos in der Bewerbung auf und nehmen Sie auch im Vorstellungsgespräch darauf Bezug, um zu verdeutlichen, dass Sie sich ausdauernd einem bestimmten Tätigkeitsfeld widmen.