Videojournalist: Mit Kamera, Konzept und Kreativität
Was früher ein ganzes Team erledigte, übernimmt heute oft nur einer: der Videojournalist. Er schreibt Drehbücher, steht selbst hinter der Kamera, führt Interviews, vertont, schneidet und bereitet Beiträge für TV, Online-Medien oder soziale Netzwerke auf. Der Beruf vereint journalistisches Arbeiten mit technischer Umsetzung – und lebt von Kreativität, Vielseitigkeit und Flexibilität.
So gelingt der Einstieg
Der Weg zum Videojournalisten führt über eine Aus- oder Weiterbildung, die von verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten wird. Die Dauer variiert je nach Anbieter, Unterrichtsform (Vollzeit oder Teilzeit) und Vorkenntnissen. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben, doch oft wird eine abgeschlossene Ausbildung, ein Studium oder relevante Berufserfahrung erwartet. Wer bereits mit Kamera, Schnittprogramm und Mikrofon vertraut ist, hat klare Vorteile.
Vielseitig, kreativ, schnell
Kaum ein Beruf vereint so viele Rollen zugleich: Redakteur, Kameramann, Sprecher, Cutter. Der Videojournalist recherchiert, entwickelt Ideen für Beiträge, sucht Interviewpartner, plant Drehs und setzt alles technisch um. Oft ist er mobil unterwegs – bei Veranstaltungen, Außenterminen oder live vor Ort. Flexibilität, Organisationstalent und die Fähigkeit, auch unter Zeitdruck konzentriert zu arbeiten, sind entscheidend.
Technisches Können trifft journalistisches Handwerk
Erfolgreiche Videojournalisten brauchen:
- Sprachliches Feingefühl für Moderationen und Texte
- Auge für Bildkomposition und Licht
- Technisches Verständnis für Tonqualität und Schnitt
- Informatikkenntnisse für Schnittprogramme und Nachbearbeitung
- Gute Deutschkenntnisse, oft auch Englisch für internationale Inhalte
Arbeitsorte mit Abwechslung
Videojournalisten sind selten am gleichen Ort. Gedreht wird draußen, in Studios oder spontan vor Ort, wo etwas passiert. Sie arbeiten für:
- Fernsehsender
- Produktionsfirmen
- PR- und Marketingagenturen
- Onlinemedien, YouTube-Kanäle oder Social-Media-Plattformen
Ein Teil der Arbeit – etwa der Videoschnitt – kann auch im Homeoffice erfolgen.
Ein Beruf mit Perspektive
Bewegtbild ist im digitalen Zeitalter unverzichtbar. Ob Nachrichtensender, Online-Redaktionen, Social-Media-Formate oder Unternehmenskommunikation – Videojournalisten sind gefragt wie nie. Wer Talent zeigt, kann sich spezialisieren, z. B. auf Reportagen, Erklärvideos oder Livestreams. Auch die Selbstständigkeit als Videoproduzent ist möglich. Der Beruf verbindet Medienkompetenz mit modernem Storytelling – ideal für alle, die gestalten, bewegen und informieren wollen.
Gehaltsperspektiven:
- Während der Ausbildung: keine Vergütung, teils Lehrgangsgebühren
- Einstieg: ca. 33.100 € brutto/Jahr
- Durchschnitt: ca. 40.500 € brutto/Jahr
- Erfahrene: bis 49.000 € brutto/Jahr