Pflanzentechnologe: Grüne Zukunft mit Forschung gestalten

Im Zuchtgewächshaus werden Pflanzen systematisch beobachtet und dokumentiert – eine zentrale Aufgabe im Berufsalltag von Pflanzentechnologen. Foto: Seventyfour – stock.adobe.com

Pflanzen sichern unsere Ernährung – und stehen im Zentrum zahlreicher Forschungsprojekte. Wer biologische Prozesse verstehen, Pflanzen züchten und mit digitalen Tools arbeiten möchte, findet im Beruf Pflanzentechnologe eine spannende Aufgabe an der Schnittstelle zwischen Labor, Gewächshaus und IT.

Vielfältige Aufgaben in Praxis und Wissenschaft

Pflanzentechnologen planen Versuchsreihen, betreuen Kulturen und werten Ergebnisse aus. Sie arbeiten:

  • im Gewächshaus unter kontrollierten Bedingungen
  • auf Versuchsfeldern im Freien
  • im Labor mit Analysetools
  • am Computer mit Datenbanken, Sensorik oder Drohnenaufnahmen

Neben klassischer Pflanzenzucht kommen auch moderne Verfahren wie molekularbiologische Analytik, Big Data-Anwendungen und automatisierte Pflanzenbeobachtung zum Einsatz.

Ausbildung mit Technik und Natur

Die duale Ausbildung zum Pflanzentechnologen dauert drei Jahre. Ausbildungsorte sind:

  • Saatgutunternehmen
  • Züchtungsbetriebe
  • Labore für Pflanzenanalytik
  • Versuchsanstalten oder Behörden

Verkürzung der Ausbildungszeit ist bei entsprechender Vorbildung möglich.

Voraussetzungen und persönliche Stärken

Rechtlich ist kein Schulabschluss vorgeschrieben. Praktisch führen verschiedene Bildungswege zum Ziel:

  • Hauptschulabschluss, Realschule oder Abitur

Erwartet werden:

  • Interesse an Biologie und Technik
  • Sorgfalt und Ausdauer bei Versuchen
  • Geduld für Langzeitbeobachtungen
  • Belastbarkeit, z. B. bei Hitze im Gewächshaus oder Kälte auf dem Feld
  • Teamarbeit in interdisziplinären Projekten

Karriere mit Wachstumspotenzial

Die Nachfrage nach resilienten Pflanzensorten, ressourcenschonender Landwirtschaft und ökologischer Produktion wächst. Pflanzentechnologen arbeiten daran, Pflanzen klimaresistenter zu machen, Schädlingsbefall zu reduzieren und den Ertrag nachhaltig zu sichern.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung bieten sich zahlreiche Wege:

  • Staatlich geprüfter Techniker Agrarwirtschaft
  • Fachagrarwirt oder Meister im Bereich Pflanzenbau
  • Weiterbildung in Biotechnologie oder Umweltanalytik
  • Tätigkeiten im Projektmanagement, Laborleitung, internationalen Zuchtprogrammen oder als Ausbilder

Gehaltsperspektiven (brutto/Monat)

Ausbildungsvergütung:

  • 1. Jahr: ca. 740–1.087 €
  • 2. Jahr: ca. 800–1.140 €
  • 3. Jahr: ca. 876–1.190 €

Einstiegsgehalt: ca. 2.100–2.500 €
Mit Berufserfahrung: ca. 3.150–3.550 €
Spitzenverdienst: bis zu 4.325 €