Geomatiker: Experten für Geodaten und digitale Karten

Mit modernster Software analysieren Geomatiker geografische Daten und erstellen präzise Karten für Planung, Umwelt und Infrastruktur. Foto: isz - stock.adobe.com

Ob Stadtplanung, Verkehrsmanagement oder Umweltschutz – präzise Geodaten sind heute unverzichtbar. Geomatiker sind die Spezialisten, die diese Daten erfassen, verarbeiten und in Form von Karten, 3D-Modellen und grafischen Visualisierungen aufbereiten. Der Beruf vereint Technologie, Naturwissenschaften und praktische Anwendung und bietet spannende Perspektiven für technisch interessierte Menschen.

Ausbildung zum Geomatiker

Der Einstieg erfolgt über eine dreijährige duale Ausbildung im öffentlichen Dienst, bei Ingenieurbüros oder in der Industrie. Die Ausbildung findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Gesetzlich ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben – viele Betriebe bevorzugen jedoch Bewerber mit Abitur oder mittlerem Bildungsabschluss.

Ausbildungsvergütung je nach Bereich (brutto/Monat):
1. Jahr: 682 € – 1.237 €
2. Jahr: 818 € – 1.291 €
3. Jahr: 982 € – 1.341 €

Technisches Know-how trifft auf Raumverständnis

Geomatiker arbeiten mit modernster Software und Vermessungstechnik, um digitale Karten, Geländemodelle und Geoinformationssysteme (GIS) zu erstellen. Dafür brauchen sie:

  • Technisches Verständnis und Interesse an Software und Datenverarbeitung
  • Räumliches Vorstellungsvermögen zur Interpretation komplexer Geostrukturen
  • Sicherer Umgang mit Vermessungsgeräten im Innen- und Außeneinsatz

Schulische Grundlagen und wichtige Fächer

Zentrale Kenntnisse für angehende Geomatiker:

  • Mathematik: zur Berechnung von Flächen, Höhen und Koordinaten
  • Geographie: für die Analyse und das Verständnis von Karteninhalten
  • Informatik: für den Umgang mit Geodaten-Software und automatisierten Prozessen
  • Physik: bei der Darstellung von Höhenprofilen oder Lichtverhältnissen
  • Deutsch: für verständliche Dokumentation und Präsentation der Daten

Berufliche Einsatzfelder

Geomatiker arbeiten in:

  • Vermessungsämtern und Planungsbüros
  • Umwelt- und Bauverwaltungen
  • Geo-Tech-Unternehmen
  • Versorgungsbetrieben, Bauwirtschaft und Mobilitätsplanung

Ihre Aufgaben reichen von der Geländevermessung über die Erstellung digitaler Stadtmodelle bis hin zur Datenpflege in Geoinformationssystemen.

Zukunft und Perspektiven

Die Digitalisierung eröffnet Geomatikern attraktive Karrierewege. Mit dem Ausbau von Smart Cities, der Nutzung von Virtual Reality (VR) in der Planung oder der Entwicklung von multimedialen 3D-Anwendungen wächst die Nachfrage nach Fachkräften. Auch in der automatisierten Datenanalyse, Umweltbeobachtung oder Infrastrukturplanung werden Geomatiker zunehmend gebraucht.

Wer gerne präzise arbeitet, moderne Technik einsetzt und komplexe Daten verständlich visualisiert, findet in diesem Beruf eine zukunftssichere und abwechslungsreiche Aufgabe.