Biologielaborant: Im Kleinen für das Große forschen

Forschung sichtbar machen: Biologielaboranten blicken tief ins Unsichtbare, um Antworten für Medizin und Umwelt zu finden. Foto: Gorodenkoff – stock.adobe.com

Ob Zellen unter dem Mikroskop, Mikroorganismen in Kulturen oder Gewebeproben aus der ForschungBiologielaboranten arbeiten mit Dingen, die das bloße Auge nicht erkennt, deren Bedeutung aber enorm ist. Sie liefern Erkenntnisse, die neue Medikamente, Diagnostikverfahren, Umweltanalysen oder biotechnologische Anwendungen ermöglichen.

Präzision im Laboralltag

Zu den Aufgaben gehören:

  • Kultivierung von Zellen und Mikroorganismen
  • Analyse von Bakterien, Viren und Gewebeproben
  • Durchführung von molekularbiologischen und gentechnischen Verfahren
  • Versuchsdurchführung, Dokumentation und Datenauswertung
  • Arbeit mit Laborsoftware und hochsensibler Messtechnik

Auch Tierversuche können Bestandteil der Tätigkeit sein – stets unter strengen gesetzlichen Auflagen. Sorgfalt, Hygienebewusstsein und Verantwortung sind essenziell.

Ausbildung mit Theorie und Laborpraxis

Die Ausbildung zum Biologielaboranten dauert dreieinhalb Jahre im dualen System (Betrieb + Berufsschule). Inhalte sind:

  • Biologie, Chemie, Physik, Labororganisation
  • Zell- und Gewebekulturen, Mikroskopie, Steriltechnik
  • Arbeitssicherheit, Tierschutz und Umweltschutz

Bei sehr guten Leistungen kann die Ausbildung auf drei Jahre verkürzt werden – ein praxisnaher Weg in die naturwissenschaftliche Berufswelt.

Voraussetzungen und persönliche Stärken

Erwartet wird in der Regel ein mittlerer Schulabschluss, bevorzugt mit Fachhochschulreife oder Abitur. Wichtige Eigenschaften:

  • Naturwissenschaftliches Interesse
  • Technisches Verständnis
  • Sorgfalt, Belastbarkeit und Teamfähigkeit
  • Umgang mit empfindlichen Geräten, Chemikalien und Versuchstieren

Wer analytisch denkt und genau arbeitet, ist hier richtig.

Einsatzfelder zwischen Forschung und Industrie

Biologielaboranten arbeiten in:

  • Forschungseinrichtungen und Universitäten
  • Kliniken und Laboren
  • Pharma-, Biotech- und Kosmetikunternehmen
  • Lebensmittelindustrie und Umwelttechnik

Tätigkeiten reichen von Grundlagenforschung über klinische Studien bis zur Qualitätssicherung in der Produktion. Neue Chancen entstehen durch:

  • Künstliche Intelligenz in der Forschung
  • Bioinformatik
  • Nachhaltige Biotechnologien, z. B. in der Landwirtschaft oder bei erneuerbaren Rohstoffen

Gehaltsperspektiven (brutto/Monat)

Ausbildungsvergütung:

  • 1. Jahr: ca. 1.147–1.204 €
  • 2. Jahr: ca. 1.222–1.315 €
  • 3. Jahr: ca. 1.277–1.389 €
  • 4. Jahr: ca. 1.329–1.486 €

Berufseinstieg: ca. 2.850–3.000 €
Durchschnittlich: ca. 3.100–3.600 €
Mit Erfahrung/Leitung: bis ca. 4.200 €