„Erzählen Sie etwas über sich!“ – Die richtige Vorbereitung für das Bewerbungsgespräch
Sie haben es zum Vorstellungsgespräch bei Ihrem Wunschunternehmen geschafft und nun folgt die Aufforderung „Erzählen Sie etwas über sich!“. Jetzt heißt es: Selbstpräsentation – doch was bedeutet das? Als Bewerber bei einem Unternehmen müssen Sie der Frage auf den Grund gehen. Im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs sollten Sie gerade diesen Abschnitt besonders gewissenhaft vorbereiten. Das wird mit ausschlaggebend bei der Entscheidung darüber sein, ob Ihr möglicher künftiger Arbeitgeber die offene Stelle an Sie vergibt – oder eben nicht. In unserem Artikel erhalten Sie Tipps für den kniffligen Augenblick im Vorstellungsgespräch, in welchem Ihr Gesprächspartner sagt: „Erzählen Sie etwas über sich!“.
Das erwarten Personalverantwortliche und Arbeitgeber
Ein Vorstellungsgespräch wird im Vorlauf von den Personalverantwortlichen in der Regel so konzipiert, dass es aus folgenden Phasen besteht:
- Smalltalk
- gegenseitige Vorstellung
- Fragen
- Rückfragen
- Abschluss
Die Aufforderung „Erzählen Sie etwas über sich!“ überbrückt dabei nach den ersten Minuten die genannten Phasen „Smalltalk“ und „gegenseitige Vorstellung“. Mit dieser Frage erhalten Sie als Kandidat die Möglichkeit, darzustellen, wie Sie die in Ihrem Lebenslauf dokumentierten Erfahrungen und Fähigkeiten bei Aufgaben in Ihrem potenziellen neuen Job anwenden können. Zudem fragen Ihre Gesprächspartner an dieser Stelle im Gespräch nach Ihrer Selbstpräsentation, um einen ersten unmittelbaren Eindruck von Ihrer Persönlichkeit zu gewinnen.
Eine allzu private Selbstpräsentation sollten Sie allerdings vermeiden – familiäre Schwierigkeiten oder aktueller Beziehungsstress haben in einem seriösen Vorstellungsgespräch nichts verloren. Das „Erzählen Sie etwas über sich!“ sollte aber auch nicht in einer Aufzählung der Dinge bestehen, welche die Interviewenden bereits aus Ihrem Lebenslauf kennen. Sie können hier zum Beispiel von früheren Herausforderungen aus Ihrem Arbeitsleben berichten, die sie bravourös gemeistert haben. „Was ist die persönliche Motivation des Bewerbers?“ gehört zum Beispiel zu den entscheidenden Fragen, die Ihr Gegenüber bewegen. Am besten berichten Sie davon ohne vorhergehende Aufforderung.
Ihre Selbstvorstellung können Sie auch in Anknüpfung an die Unternehmenskultur Ihres womöglich künftigen Arbeitgebers ausgestalten: Benennen Sie Erfahrungen und Wertvorstellungen, die Sie aus früheren Tätigkeiten für die ausgeschriebene Stelle mitbringen und welche zu der neuen Arbeit passen. Das Vorstellungsgespräch wird dadurch auch viel dynamischer und für die Interviewenden einprägsamer.
Tipps für eine gute Selbstpräsentation
Um die Selbstvorstellung zu optimieren, können Sie sich zum Beispiel an folgendem bewährtem Schema orientieren:
- „Ich bin…“: Hier geben Sie Ihren Namen, Ihr Alter und Ihre Herkunft an. Ferner Ihre Ausbildung und Ihre Abschlüsse.
- „Ich kann…“: An diesem Punkt des Vorstellungsgespräches können Sie als Beispiel besondere Errungenschaften und Fähigkeiten inklusive Zertifikate benennen. Ihre größten Erfolge sollten Sie dabei mit Zahlen bzw. Nachweisen belegen können.
- „Ich will…“: Aussagen, die Sie hier treffen, sind von großer Relevanz. Was ist Ihr Mehrwert für das Unternehmen? Welche ureigene Motivation bringen Sie für die ausgeschriebene Stelle mit? Welche Soft Skills können die tägliche Tätigkeit bei Ihrem künftigen Arbeitgeber optimal gestalten? Erzählen Sie, wie Sie „ticken“.
Den eigenen Lebenslauf optimal im Gespräch darstellen
Dafür ist eine sorgsame Vorbereitung notwendig: Gleichen Sie den Lebenslauf aus Ihren Bewerbungsunterlagen mit den Formulierungen aus der Ausschreibung der Stelle ab. Überlegen Sie dann, welche Ihrer Fähigkeiten zu den Anforderungen am besten passen. Im Vorstellungsgespräch punkten Sie bei der Selbstpräsentation mit diesen Qualifikationen. Dabei können Sie als Beispiel auch von etwaigen Erfahrungen mit der Arbeit in ehrenamtlichen Tätigkeiten erzählen: Soziale Aufgaben, die Sie zum Nutzen der Gesellschaft erfüllt haben, bringen auch ein Gefühl für den Umgang mit künftigen Kolleginnen und Kollegen mit sich. Manche Personaler fragen im Verlauf des Vorstellungsgespräches auch von sich aus danach. Von zurückliegenden Erfolgen, auf die Sie selbst besonders stolz sind, sollten Sie auf jeden Fall im Bewerbungsgespräch erzählen: Haben Sie vielleicht den Workflow optimiert oder die Patientenversorgung in einem Krankenhaus verbessert? Vielleicht auch die Qualität eines Produktes? Erfolge sehen je nach Branche ganz unterschiedlich aus.
Praktische Beispiele für die Selbstpräsentation
Im Folgenden lesen Sie konkrete Beispiele für eine gelungene Selbstpräsentation aus imaginären Vorstellungsgesprächen, wenn es heißt: „Erzählen Sie etwas über sich!“:
- „Ich bedanke mich für Ihre Einladung und die Möglichkeit, mich vorzustellen. Mein Name ist Erika Mustermann. Ich bin 32 Jahre alt und komme aus Stuttgart. An der Uni Tübingen habe ich insgesamt 10 Semester Architektur studiert und dabei einen Bachelor- und einen Masterabschluss gemacht. Anschließend habe ich drei Jahre lang für ein renommiertes Architekturbüro in London gearbeitet. Durch diese Auslandserfahrung bringe ich eine besondere Qualifikation für die von Ihnen ausgeschriebene Stelle mit. Zum Beispiel beschäftigte ich mich bei dieser Anstellung mit […].“
- „Ich danke Ihnen, dass Sie mir als Bewerber in den ersten Minuten die Möglichkeit geben, meine bisherigen Stationen bei früheren Unternehmen mit Hilfe einer Präsentation zu illustrieren. Wie Sie anhand der Folien sehen, habe ich Jobs bei zwei Unternehmen ausgeübt, die sich auf den Rückbau von Altimmobilien spezialisiert haben. Diese Erfahrung möchte ich gern in die ausgeschriebene Stelle einbringen.“
- „Ich arbeite ja zum Beispiel seit vier Jahren ehrenamtlich für eine Umweltorganisation. Das Vorstellungsgespräch jetzt ist für mich die Gelegenheit! Ich habe in diesen Jahren sehr wertvolle Fähigkeiten im Umgang mit Menschen und in der Leitung von kleinen Teams erworben. Beim Projekt XY bestand mein Team aus vier Personen, ich habe es angeleitet, um […]. Das wird mir helfen, die Anforderungen der neuen Stelle zu erfüllen.“
- „Ich bedanke mich für Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch. Im Rahmen der Selbstpräsentation möchte ich Ihnen gern von meiner Begeisterung berichten; die Entwicklung innovativer Produkte im Bereich Biotechnologie ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich habe eine sehr große Motivation, für die Forschungsabteilung Ihres Unternehmens arbeiten zu können. Schließlich habe ich mich in meinen bisherigen beruflichen Werdegang genau mit dieser Forschung auseinandergesetzt. Beim Unternehmen XY habe ich […].“
- „Dieses Bewerbungsgespräch ist eine Riesenchance für mich! Endlich könnte ich eine Arbeit finden, die besser zu meinen Fähigkeiten und Wünschen passt. Ich habe viel Erfahrung im Content-Marketing. Bei meinen bisherigen drei Arbeitgebern habe ich mich um […] gekümmert, dabei verwendete ich Programme wie […] und konnte vieles über […] lernen. Deshalb sehe ich hier auch definitiv meine berufliche Zukunft.“
- „Ihr Unternehmen hat sich tatsächlich einen hervorragenden Ruf in der IT-Branche erworben. Ich bin gerade richtig motiviert, denn ich bringe viele Kenntnisse aus meiner Tätigkeit im Bereich DevOps mit. Die Automatisierung von Softwaretests in Ihrer Abteilung kann ich weiter voranbringen, denn bei meinem deszeitigen Arbeitgeber habe ich […].“
Fazit
Eine gut vorbereitete Reaktion auf die Aufforderung „Erzählen Sie etwas über sich!“ kann Ihr Vorstellungsgespräch einer Zusage näher bringen. Sehen Sie also den Abschnitt der Selbstpräsentation nicht als Belastung, sondern als Möglichkeit, Ihre Erfolgsaussicht auf die Stelle durch gezieltes Argumentieren zu erhöhen! Damit sind Sie für jedes Vorstellungsgespräch gewappnet. Für das richtige Stellenangebot schauen Sie sich am besten auf der Jobbörse der Rhein-Zeitung um: Auf rz-stellen.de finden Sie aktuelle Jobs in Koblenz, Neuwied, Mayen und Umgebung!